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Besuch bei der Retromobile-Versteigerung am 6. Februar 2015 im Auktionshaus Artcurial in Paris

Mit großen Erwartungen begab sich das Team der Herner Oldie´s – bestehend aus Wolfgang Bruch, Martin Metzler, Heinrich Beestermöller, Barry Tennant und Patrick Graeffly – am 06.02.2015 zur Retro Mobile nach Paris. Dort sollten bekanntlich 59 Oldtimer der Sammlung Baillon, dem spektakulärsten Scheunenfund der letzten Jahrzehnte versteigert werden.

Wir hatten es immerhin geschafft, 3 Bietergenehmigungen in Deutschland zu erhalten, was im Vorfeld mit erheblichem Aufwand verbunden war. Insoweit freuten wir uns darauf, Zutritt zu den Hallen zu bekommen. Dies war in der Tat auch so ohne weiteres nicht möglich, da im Hinblick auf Sicherheitsvorkehrungen massive Kontrollen stattfanden und man im übrigen sein berechtigtes Interesse nachweisen musste. Gleichwohl schafften wir es mit insgesamt 5 Personen in die Versteigerungshalle hineinzukommen.
 

Dort erwartete uns zunächst Vorbesichtigung der Fahrzeuge. Diese waren in einer abgedunkelten Halle aufgestellt, wobei hierzu klassische Klaviermusik gespielt wurde. Die Art und Weise der Darstellung war bereits einzigartig, gleichwohl musste man feststellen, dass die allermeisten der Autos völlig verrottete Vehikel waren, teilweise nicht komplett. Sie standen nur mühsam auf behutsam aufgepumpten Rädern.
 

Die Versteigerung selbst ging dann gegen 14.00 Uhr los. Es waren mind. 2.000 Personen im Raum, hinzu kam eine Fülle von Telefonbietern sowie ca. 30 Fernsehanstalten, die einen Bericht hierüber bringen wollten.

Die entfesselten Bieter schoben alle Bedenken beiseite: Es wurde geboten, was das Zeug hielt, buchstäblich wurde Schrott zu wahnsinnigen Preisen versteigert. Alle Erwartungen toppte der Ferrari 250 California aus dem einzigen Besitz des Schauspielers Alain Delon: Er wurde nach einem spannenden Bietergefecht telefonisch für 14,2 Millionen € an einen unbekannten versteigert. Auch die übrigen Fahrzeuge wurden alle vom Ansatz her überboten, so dass die Versteigerung insgesamt 21,6 Millionen Euro für den Erben einbrachte.

Man wird sich allerdings fragen, wie es dazu kommen konnte, dass die Automobilien so hoch gehandelt wurden. Man hatte gar den Eindruck, dass der Erhaltungszustand der Fahrzeuge keine Rolle mehr spielte. Wichtiger war es, ein Auto zu ersteigern, welches eine einzigartige Geschichte hinter sich hatte. Insoweit ist hier sicherlich künstlich eine Blase entstanden. Das, was man im Ergebnis allerdings feststellen muss, ist der Satz des Chefauktionators: „Meine Damen und Herren, Sie sind heute Teil der Geschichte, denn es wird eine ganz kleine Sequenz einer vergangenen Zeit lebendig und zum Kauf angeboten.“ Dem war nichts mehr hinzuzufügen.

Nachdem wir sodann noch die übrige Halle der Retro Mobile besichtigt hatten, die ebenfalls äußerst interessante Fahrzeuge beinhaltete, ließen wir den Tag am Abend bei einem herrlichen Menü im Restaurant „La Cerisaire“ ausklingen. Auch wir hatten insgesamt den Eindruck, dass wir an einem Jahrhundertereignis teilgenommen hatten oder wie hieß es in der Ankündigung: „The Past has a furture“.

Nach der etwas melancholischen Stimmung erfüllte dann jedoch der Glühwein seinen Zweck: die Stimmung wurde zunehmend gelöster und die Kinder hatten ihren hellen Spaß an den ausgestellten alten Krippen sowie einer Miniaturwelt im Maßstab 1:220, die ein Freund von Frank Brom extra für diesen Abend aufgebaut hatte. Fachsimpeleien standen wie immer an, sei es was im vergangenen Jahr in der Oldtimerszene in Herne passiert war als auch Planungen für das Kalenderjahr 2015. Wir haben wieder vieles vor, insbesondere auch in Zusammenarbeit mit dem Opelstammstisch, so dass es auch zukünftig nicht langweilig werden wird.

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